Autor/in: Maria Adams, Köln, Geistliche Leitung KOLPING Deutschland
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14. Dezember 2025

Trost
 

Die liebsten Texte im Advent sind mir die aus dem Propheten Jesaja: Geschrieben für das Volk Israel im Exil in Babylonien, tausende Kilometer von zuhause entfernt, in Knechtschaft gebunden, keine Chance auf Rückkehr. Jesaja wendet sich mit Gefühlen, starken Worten und machtvollen Bildern an sie, um die Menschen zu erreichen.

Aus Jes 40,1ff: So spricht euer Gott: „Tröstet, ja, tröstet mein Volk! Ermutigt die Einwohner Jerusalems! Ruft ihnen zu: Nun habt ihr genug gelitten! Die schreckliche Zeit ist vorbei!“

Da ist der Trost, zutiefst menschliche Hinwendung, wenn gar nichts mehr geht, wenn es nur noch Tränen oder Resignation gibt. Als Versprechen: „Ich bin da, wenn gar nichts mehr geht.“

Hört! Jemand ruft: „Bahnt dem HERRN einen Weg durch die Wüste! Baut eine Straße durch die Steppe für unseren Gott! Jedes Tal soll aufgefüllt, jeder Berg und Hügel abgetragen werden.“ 

Manchmal ist der Mensch untröstlich, für lange Zeit. Da braucht es Initiative, jemand, der kommt, die Schuttberge der Verzweiflung und Trauer ebnet, den Weg durch die Wüste der Emotionen findet und es mit dir da aushält. Das ist der Weg Gottes zu seinen Menschen im Exil.

Ja, der HERR kommt als ein mächtiger Gott. Er geht vor ihm her. Er sorgt für sein Volk wie ein guter Hirte. 

Dann finden Gesten und Zeichen den Weg in die verstörte Seele, damit ein Mensch neu zu leben beginnt, weil Gott sich anders erfahren lässt: Seine Macht erweist sich im mütterlichen Behüten, Tragen und Vorgehen.

Jesaja, Prophet und Seelsorger, ermutigt, zu vertrauen. Jedes Jahr neu. Auch dich und mich.

Maria Adams, Köln, Geistliche Leitung KOLPING Deutschland

 
 
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