Seit 34 Jahren hat sich am heutigen Tag neben der Hl. Barbara ein weiteres Gedenken etabliert: das des Seligen Adolph Kolping, Priester und Sozialreformer aus dem 19. Jahrhundert mit heute etwa 400.000 Followern aus der ganzen Welt. In über 60 Ländern gibt es Nationalverbände von Kolping und in noch mehr Ländern Kolpingsfamilien.
Das wurde Adolph nicht in die Wiege gelegt. Geboren am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln, wuchs er mit drei Geschwistern in einer ärmlichen Familie auf, die sein Schulgeld nicht aufbringen konnte, so dass er mit 13 Jahren eine Schuhmacherlehre begann. Er war ein kränklicher Junge, der alles las, was ihm in die Finger kam – dies erzeugte in ihm eine Neugier auf die Welt und das Leben.
Es gelang ihm während seiner Zeit „auf der Walz“, ein kleines Stipendium zu bekommen, so dass er die Schule beenden konnte, um Theologie zu studieren. Im April 1846 wurde er zum Priester geweiht. Den Gesellen blieb er treu und so konnte er sich 1849 mit ganzer Kraft um den Aufbau von Gesellenhäusern und Gesellenvereinen kümmern – eine Idee, die er von Johann Gregor Breuer in Elberfeld übernommen hatte. Schon zu Kolpings Zeiten entwickelte sich dieser Verein über Deutschland hinaus stetig. Die ganzheitliche Bildung der Gesellen war ihm ein großes Anliegen – ein Stand, der zu verelenden drohte.
Es war eine Erfolgsgeschichte, die bis heute weltweit anhält. Entkräftet starb Kolping schon früh, noch nicht einmal 52-jährig, am 4. Dezember 1865 in Köln. Er machte zeitlebens Menschen Mut. „Wer Mut zeigt, macht Mut“, so Kolping.
Er ruft uns heute zu: „Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen, in jedem von euch brennt dasselbe Licht. Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen. Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht!“ (aus dem Kolpingmusical – ein wirklich adventlicher Text!)
Peter Jansen, Köln |